Agrogentechnik im Spannungsfeld des Freihandelsabkommens (TTIP)
Zwischen der Europäischen Union
und den USA wird derzeit ein Freihandelsabkommen verhandelt, das Transatlantic
Trade und Investment Partner-ship (TTIP). Die EU-Kommission versucht dabei die
„Handelshemmnisse“ zu beseitigen beziehungs-weise zu reduzieren. Laut der
Vertragspartner ist es das Ziel, durch den Freihandel Vorteile bei der
Güterverteilung und eine Steigerung des Außen-handels zu erreichen. Die
Verhandlungen zum EU-USA – Freihandelsabkommen haben im Juni 2013 begonnen und
sollen voraussichtlich 2016 abge-schlossen werden. Eine Reihe von Aspekten
dieses Abkommens werden allerdings momentan sehr kontrovers in der
Öffentlichkeit diskutiert. Dabei bestehen beispielsweise Bedenken, dass das
Abkommen zur Absenkung des europäischen Schutzniveaus für die Verbraucherinnen
und Verbraucher führen könnte. Europa könnte u.a. gezwungen sein, gentechnisch
veränderte Nahrungsmittel stärker als bisher zu akzeptieren.
Dies gibt uns Anlass das nicht
neue, aber nach wie vor brisante Thema der Agrogentechnik in den Blick zu
nehmen. Unsere viertägige Veranstaltungs-reihe soll die Bedenken der
Verbraucher aufgreifen und zur Aufklärung und Information beitragen.
1.
Wer?
Wie? Was? AGROGENTECHNIK
Vortrag von Dr. Helmut Bäumlein
(Biologe)
Wann? Donnerstag, 10.04.2014 um
18 Uhr
Wo? Melanchthonianum
Das Leibniz-Institut für
Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, kurz IPK, ist eine international
anerkannte Forschungseinrichtung, an der sowohl an grundlegenden, als auch
anwendungs-orientierten Themen gearbeitet wird. Das Hauptaugenmerk liegt
hierbei auf der Kulturpflanze. Dr. Helmut Bäumlein, Leiter der Arbeitsgruppe
„Genregulation“ am IPK Gatersleben, erklärt im Rahmen unserer Veranstaltung was
man unter „grüner“ Gentechnik versteht, wie man genetisch veränderte Organismen
herstellt und welche Chancen die Agrogentechnik aus wissenschaftlicher Sicht
bieten.
https://www.facebook.com/events/267628343404963
https://www.facebook.com/events/267628343404963
2.
Gentechnik
in der Landwirtschaft - (K)eine Lösung für den Welthunger?
Podiumsdiskussion mit: Dr. Petra
Sitte (MdB), Dr. Kirsten Tackmann (MdB), Birgit Peuker (Soziologin), Dr. Frank
Siegemund (Biologe), Dr. Dierk Scheel (Biologe)
Wann? Dienstag, 15.04.2014 um 18
Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Es ist das wichtigste Argument
der Gentechnik-Industrie: Gentechnisch veränderte Pflanzen helfen, das
Hungerproblem in der Welt zu bekämpfen. In Brasilien wird der Genmais 1507
schon länger gepflanzt. Doch Recherchen von report München in Brasilien zeigen:
Statt mehr Ertrag und weniger Pestizideinsatz erlitten Bauern Umsatzeinbrüche
und müssen zudem mehr Spritzmittel einsetzen. Genau dieser Genmais soll jetzt
auch in der EU angebaut werden. Und dies ist nur ein Vorgeschmack dessen, was
durch die Lockerung der Umweltstandard durch den Beschluss des
Freihandelsabkommens (TTIP) noch Folgen kann. Dies gibt uns Anlass sich mit den
Argumenten von Gentechnik-Befürwortern, aber auch Gentechnik- Gegnern in einer
Podiums-diskussion kritisch auseinanderzusetzen. Zur Diskussion haben wir Dr.
Petra Sitte (ehemalige forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE),
Kirsten Tackmann (agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Birgit
Peuker (Soziologin), sowie Dr. Frank Siegemund (Biologe) und Dr. Dierk Scheel
(Biologe) eingeladen.
https://www.facebook.com/events/1426880750894023
https://www.facebook.com/events/1426880750894023
3.
Macht
macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Vortrag von Jörg Bergstedt
(Autor)
Wann? Donnerstag, 17.04.2014 um
18 Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Herrschaft bedeutet die
Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die
negativen Folgen erleiden müssen. Umwelt-zerstörung basiert regelmäßig auf
diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach
Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder
Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte
nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur
zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder stillgehalten werden.
Wer Umwelt dauer-haft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Über
dieses spannende Thema referiert der Autor Jörg Bergstedt.
https://www.facebook.com/events/271476256363166
https://www.facebook.com/events/271476256363166
4.
„Monsanto
- Mit Gift und Genen“
Filmabend mit anschließender
Diskussion mit Jutta Sundermann (Attac)
Wann? Mittwoch, 23.04.2014 um 18
Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Genetisch veränderte Lebensmittel
sind sicher. Das sagen die Hersteller-Firmen. Marie-Monique Robins brillante
Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto untersucht, wie die »wissenschaftlichen
Beweise« für diese Behauptung zu Stande kommen. Sie findet heraus, dass
Gen-Manipulierer auch Forschungsergebnisse manipulieren. Gegenstimmen bringt
Monsanto systematisch zum Verstummen. Robins Film enthüllt die Einflussnahme
des Konzerns auf Politik und Kontrollbehörden bei seinem weltumspannenden Griff
nach der Macht über unser Essen.
https://www.facebook.com/events/230589937141481
https://www.facebook.com/events/230589937141481
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