Dienstag, 7. Oktober 2014
Die Mondverschwörung - zweiter Kinofreitag im Linken Laden
Wann? 17.10. ab 19 Uhr
Wo? Linker Laden (Leitergasse4, 06108 Halle)
Am 17. Oktober ab 19 Uhr findet der zweite Filmabend der Linksjugend [‘solid] Halle im Linken Laden (Leitergasse 4) statt. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Die Mondverschwörung“. In Anbetracht der letzten Monate in Halle und Deutschland, mit Montags-Friedensdemos und Verschwörungstheorien, haben wir uns diesmal für einen Film entschieden, der sich mit der Problematik Verschwörungstheorie auf amüsant-kritische Art und Weise auseinandersetzt.
Dennis Mascarenas, Chefreporter des deutschsprachigen amerikanischen Fernsehsenders DDC-TV, soll herausfinden, was die Deutschen mit dem Mond vorhaben. Ausgehend von der Frage, wem der Mond denn eigentlich gehört, gerät er bei seiner Recherche-Reise über anfänglich harmlose und teilweise auch rein kommerzielle Spielarten der Mond-Gläubigkeit mit jedem neuen Interview tiefer in eine Parallel-Welt der Esoterik und der Verschwörungstheorien, bis er zuletzt auf die extremen Weltbilder der rechten Esoterik stößt und sich – selbst schon leicht verwirrt – in Neuschwabenland auf die Suche nach angeblich dort vorhandenen „reichsdeutschen Basen“ macht.
Der Reporter führt seine Gesprächspartner – unter anderem Pierre Krebs und Axel Stoll – nicht vor, sondern er hört ihnen mit großem Ernst aufmerksam zu und lässt sich auf ihre Theorien ein. Teilweise stellt er Verständnisfragen, aber er kommentiert und bewertet nicht. Damit entlockt er den Interviewten freimütige Bekenntnisse und lässt seinen Zuschauern doch die Möglichkeit, eine eigene Haltung zu diesen Aussagen zu entwickeln.
Mittwoch, 17. September 2014
DAS VIRTUELLE SCHLACHTFELD - VIDEOSPIELE, MILITÄR UND RÜSTUNGSINDUSTRIE
Vortrag und Diskussion
Referent: Michael Schulze von Glaßer (Politikwissenschaftler, freier Autor, wer mehr über Michael wissen will, dem sei sein Blog (http://michi.blogsport.de/) und sein Youtube-Channel Games'n'Politics (http://www.youtube.com/ channel/ UCMw0ZqHJ7QCJgFGsOseDYNg) empfohlen)
Heutige Ego-Shooter erzählen brisante Geschichten. Oft werden dabei Feindbilder präsentiert und zugleich soldatisches Heldentum und eine zunehmende Militarisierung propagiert. Viele Videospiel-Hersteller kooperieren inzwischen mit Rüstungsunternehmen und dem Militär. Auch die Bundeswehr macht mit, z.B. auf der gamescom. Wir diskutieren über die politischen Inhalte heutiger Kriegsspiele. Dabei werden Hintergründe wie die Verbindungen zwischen Militär, Rüstungsindustrie und Videospielbranche genauer beleuchtet.
Referent: Michael Schulze von Glaßer (Politikwissenschaftler, freier Autor, wer mehr über Michael wissen will, dem sei sein Blog (http://michi.blogsport.de/) und sein Youtube-Channel Games'n'Politics (http://www.youtube.com/
Wann: Dienstag, 30.9.2014
um 19 Uhr
Wo: Linker Laden
Leitergasse 4
Heutige Ego-Shooter erzählen brisante Geschichten. Oft werden dabei Feindbilder präsentiert und zugleich soldatisches Heldentum und eine zunehmende Militarisierung propagiert. Viele Videospiel-Hersteller kooperieren inzwischen mit Rüstungsunternehmen und dem Militär. Auch die Bundeswehr macht mit, z.B. auf der gamescom. Wir diskutieren über die politischen Inhalte heutiger Kriegsspiele. Dabei werden Hintergründe wie die Verbindungen zwischen Militär, Rüstungsindustrie und Videospielbranche genauer beleuchtet.
Donnerstag, 28. August 2014
Alle Jahre wieder - Bundeswehr weg vom Fest!
Alle
Jahre wieder – Bundeswehr weg vom Fest!
Eine
Erklärung der Linksjugend ['solid] Halle zur alljährlichen
Beteiligung der Bundeswehr am Laternenfest auf der Peißnitz:
Es
ist mal wieder Ende August, das heißt für Halle: Laternenfest. Drei
Tage Volksfest, Jung und Alt versammeln sich bei hoffentlich schönem
Wetter und guter Musik. Und wieder wird die unvermeidliche Bundeswehr
auch da sein. Für 1.500 Euro hat die Stadt ihr eine Fläche
überlassen, die sie mit Bühne, Versorgungsständen und dem Truck
ihres Karrieretreffs füllen will.
Dazu
erklärt Dirk Gernhardt von der Linksjugend [‘solid] Halle: „In
einem Jahr, in dem Bundespolitiker und der Bundespräsident dem Krieg
das Wort reden – verbrämt unter dem Titel der 'internationalen
Verantwortung' – sollte man endlich verstehen, dass die Bundeswehr
keine Institution wie andere auch ist. Als Veranstalter liegt es bei
der Stadt, ob die Bundeswehr hier Präsenz zeigen kann oder nicht.
Wie fordern, dass sie in Zukunft diese Möglichkeit nicht mehr hat,
so wie wir es auch im Kommunalwahlprogramm der LINKEN stehen haben.“
Wenn
man das Jahr über durch Halle läuft sieht man sie immer öfter, die
Werbefahrzeuge der Bundeswehr. Dazu Marcel Kieslich (Stadtrat in
Halle): „Bei vielen größeren Veranstaltungen kann man der
Bundeswehr scheinbar gar nicht mehr ausweichen, ob das nun der
jährliche Lionsclub Benefizlauf oder der City Beach-Volleyball Cup
in Halle ist, überall Werbung für den Krieg, diese Entwicklung ist
mehr als bedenklich. Die Stadt muss diesem Treiben Einhalt gebieten.“
Die
militärische Präsenz hat natürlich den Grund, junge Menschen für
Auslandseinsätze zu begeistern. Mit Fun-Aktionen und dem Versuch als
jung, hip und irgendwie cool zu wirken, aber auch mit dem Versprechen
eines „sicheren“ Jobs gelingt es der Armee scheinbar immer mehr
junge Menschen anzusprechen.
Massive
Werbung ist dabei ein Mittel der Wahl. „Allein wenn man sich die
größte Schülerzeitung Deutschlands, den Spiesser ansieht und in
jedem Heft riesige Anzeigen der Bundeswehr findet, wenn die Bravo für
deren 'Adventure-Games' wirbt, wenn sie eine Fußballmannschaft mit
nicht unerheblichen Summen – 453.000 Euro – besticht, läuft
einem ein Schauer über den Rücken.“ ,so Dirk Gernhardt, und
weiter: „Das alles dient natürlich der Akzeptanzsteigerung der
Bundeswehr, ihrer Einsätze im Ausland und der Suche nach neuem
Kanonenfutter.“
Dass
sich die Bundeswehr als „normaler“ Arbeitgeber präsentiert, dass
hierfür sogar Familienfeste missbraucht werden, um das Bild der
Armee und ihrer Einsätze in der Bevölkerung zu verbessern, all das
wollen wir nicht akzeptieren. Wir, die Linksjugend [’solid] Halle,
fordern: Keine Bundeswehr auf dem Laternenfest! Ein Familienfest
sollte ohne Bundeswehr auskommen und nicht der Ort sein, wo unter dem
Deckmantel der Familienfreundlichkeit Werbung fürs Sterben gemacht
wird!
Für
ein friedliches Laternenfest – ohne Bundeswehr
Samstag, 31. Mai 2014
Immer wieder montags – Frieden ohne Aluhut
Am 2. Juni wird es wieder eine Veranstaltung gegen die
Montagsdemonstrationen der sogenannten Friedensbewegung 2014 geben. Wir werden
diese Gelegenheit nutzen, die Gründe darzustellen, aus denen wir diese Bewegung
ablehnen.
Freilich ist keiner davon, auch wenn einige
Montagsdemonstrant*innen das gerne unterstellen, dass wir etwas gegen Frieden
hätten oder faschistische Auswüchse in der Ukraine gutheißen würden. Leider
geht es bei den Montagsdemonstrationen aber nicht bloß „irgendwie“ um Frieden.
Vor der Demonstration in Halle war von anderen
Montagsdemonstrationen bereits bekannt, dass diese rechte, braun-esoterische
und andere Verschwörungstheorien bzw. Ideologieversatzstücke nicht nur
zulassen, sondern auch aktiv unterstützen, obwohl diese nicht nur in der Sache
falsch sind und komplexe Zusammenhänge extrem vereinfachen, sondern darüber
hinaus zum Teil geschichtsrevisionistische, antisemitische, antipluralistische
und schlicht menschenverachtende Züge tragen. Da von den Organisator*innen im
Vorfeld keine entsprechende Abgrenzung vorgenommen wurde und sich die
Demonstration sogar positiv auf die Beispiele aus anderen Städten bezog,
mussten wir bereits im Vorfeld befürchten, dass sich auch in Halle ein
ähnliches Bild darbieten würde.
Leider traf dies auch zu:
So bieten die Demonstrationen in Halle nicht nur Platz für die üblichen
Verschwörungstheorien (insbesondere für die Annahme, dass eine geheime Macht
mit Kondensstreifen von Flugzeugen die Atmosphäre vergiftet), sondern auch für
bekannte Rechtsextreme, Reichsbürger, die die Existenz der Bundesrepublik und
die Gültigkeit des Grundgesetzes abstreiten und natürlich für die Alternative
für Deutschland. Da ist die eine unkritischen Haltung zu Russland und dessen bewaffneter
Durchsetzung von machtpolitischen Interessen und dem Personenkult um den
„großartigen Diplomaten“ Putin, dem „vollstes Vertrauen“ ausgesprochen wurde,
noch eines der harmloseren Beispiele für immer wieder auf der halleschen
Montagsdemonstration anzutreffende Meinungsbilder, die nur noch wenig mit
Frieden zu tun haben.
Denn auch völkisches und antipluralistisches Gedankengut
trat in Redebeiträgen und auf Plakaten deutlich zu Tage. So hieß es auf einigen
Plakaten, Parteien spalten „uns“, das Volk, und man wolle nur noch „den
Landsmann“ sehen. Damit präsentierten die Montagsdemonstrant*innen eine
Haltung, die davon ausgeht, dass sich „das Volk“ im Grunde einig sei, es gar
keine echten Meinungsdifferenzen gebe, und dass, wie es in einem Redebeitrag hieß,
das Volk nur in links und rechts „eingeteilt“ wurde, um es spalten und
beherrschen zu können. Eine selbstbestimmte freie Meinungsäußerung bzw.
-bildung kommt in so einem Weltbild nicht vor. Entweder folgt man der Meinung
der Volksmasse oder ist fremdgesteuert bzw. will das Volk bedrohen. Demokratie
ist in diesem Weltbild als zivilisierter Rahmen der Beilegung von
Meinungsverschiedenheiten überflüssig – solche Meinungsverschiedenheiten gibt
es schließlich im Grunde nicht.
Eine solche antipluralistische Einteilung der Menschen in
„das Volk“ und „die Anderen“ ist
Grundlage für ethnopluralistische Ideologien, die jeden Menschen nur seiner
Volksgemeinschaft unterordnen, und den Kampf der Kulturen, also den Krieg zwischen
Völkern fördern.
In der Diskussion mit Montagsdemonstrant*innen begegneten
uns außerdem häufig antisemitische Denkmuster und daraus abgeleitete verkürzte
Kapitalismuskritik. In diese Kerbe schlug auch ein Diskutant, der sich als
Mitveranstalter vorstellte. Er bezeichnete sich zwar als Antifaschist, hatte
aber seine sehr eigene Definition vom Faschismus, den er bekämpfen möchte. So
habe Faschismus seiner Meinung nach nichts mit Volksgemeinschaft zu tun, komme
nicht einmal aus dem Volk, sondern sei durch die Verschmelzung von Kapital und
Staat von „denen da oben“ aufgezwungen worden. Die große Begeisterung und auch
Unterstützung für Hitler und seine faschistische Ideologie, der Wille der
Deutschen, der den Nationalsozialismus erst möglich machte, leugnete er damit
schlicht weg und übertrug die Schuld auf eine kleine, verschworene Gruppe, die
aufgrund ihrer charakterlichen Defizite das Volk unterdrücken und ausbeuten
wolle. Die Frage, wer diese Gruppe denn sei, wollte er allerdings nicht
beantworten.
Andere Teilnehmer waren da weniger zurückhaltend, sie
benannten die Rothschilds, eine jüdische Familie, zu der auch Bankiers gehören,
als Wurzel allen Übels, die den Finanzkapitalismus erfunden habe. Als Feindbild
müssen natürlich nicht zufällig immer jüdische Familien herhalten, auch wenn
diese wie die Rothschilds heute kaum noch bedeutenden Anteil am internationalen
Bankgeschäft haben. Insbesondere Mythen über den Reichtum und gewaltigen
Einfluss der Rothschilds haben eine jahrhundertelange antisemitische Tradition.
Der offensichtliche Antisemitismus paart sich hier auch noch
mit der Verdrehung der Geschichte. Zu einem besonders ekelhaften Ergebnis führt
die Vermischung von Schuldabwehr und Antisemitismus allerdings beim
Nationalsozialismus. So seien auch für diesen Juden verantwortlich, die für die
Machtergreifung Hitlers verantwortlich seien – und damit auch am Holocaust.
Diese hier aufgeführten geschichtsrevisionistischen,
antisemitischen, antipluralistischen, zum Hass gegen Menschen aufstachelnden
Standpunkte, die bei den Montagsdemonstrationen zur Schau gestellt werden,
können wir nicht akzeptieren und auch keine Bewegung unterstützen, die solche
Standpunkte verbreitet oder auch nur als legitimen Teil ihrer Protestkultur
begreift. Damit wollen wir keineswegs – wie es uns und anderen Kritiker*innen
der Montagsdemonstrationen vorgeworfen wurde – alle Teilnehmer*innen der
Montagsdemonstrationen als Nazis, Antisemiten oder Geschichtsrevisionist*innen
darstellen. Aber wir warnen vor den sehr eindeutigen Tendenzen, vor der
dahinterstehenden Ideologie, die im scheinbar harmlosen Gewand einer
Friedensbewegung dem Publikum schmackhaft gemacht werden soll.
Wer wirklich ohne diese braunen Elemente für Frieden
demonstrieren will, ist herzlich eingeladen, am 2. Juni Montag 18 Uhr auf
unsere Seite des Marktplatzes zu kommen, oder sich besser noch beim
Friedenskreis und anderen Organisationen einzubringen, die nicht erst für den
Frieden arbeiten, seit Ken Jebsen seinen Arbeitsplatz beim RBB verloren hat.
Dienstag, 8. April 2014
CDU-Mitglieder auf Abwegen!?
Oft wird von VertreterInnen
der CDU vor den „Rändern“ der Gesellschaft gewarnt. So genannte
„Linksextremisten“ bedrohen die Ordnung in Deutschland, das ist der
Grundtenor. Sehr schön war das erst vor ein paar Tagen im Landtag zu
verfolgen, als sich Herr Schröder, der Fraktionsvorsitzende der CDU,
versuchte eine längst vergangen geglaubte „Rote-Socken“-Kampagne
wiederzubeleben. Birke Bull hat ihm die entsprechende Antwort gegeben:
„Das Argument zählt, nicht Verunglimpfungen.“ Hier kann ihre Rede
angesehen werden: http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/index.php?id=videoservice&agendaitem_id=1766&speech_id=7406
Auf
der anderen Seite scheint die eilfertige CDU bei ihrer Suche nach den
schlimmen Rändern immer wieder gern zu übersehen, dass Rassismus,
Diskriminierung, Homophobie, kurz jede Art von Menschenhass und
ähnliches sehr wohl Probleme der hochgelobten „Mitte der Gesellschaft“
sind.
Dirk Gernhardt von der Linksjugend Halle dazu: "In
Online-Netzwerken schleicht sich inzwischen als Gegenbewegung die
Vokabel des „Mitte-Extremisten“ ein um die Augen zu öffnen für die
Problematik des lächerlichen Extremismus-Begriffs. Die Probleme löst das
freilich nicht, solange Mitglieder der CDU in Homo-Heiler-Vereinen
(Gründungs-)Mitglieder sind oder in deren Kuratorien sitzen, wie der
Skandal um den LEO e.V. jüngst gezeigt hat (http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/-homo-heiler-verband-will-leo-e-v-ausschliessen,20641266,26028838.html) und daran nur wenig problematisch finden."
Es
gibt immer wieder Mitglieder der CDU die zeigen, dass sie ein
„ambivalentes“ Verhältnis zu Lebenswegen haben, die ihnen nicht passen.
Wenn ein Mitglied sich massiv Homophob äußert und Kindern und
Jugendlichen unterstellt, dass sie „mit dreizehn das erste Mal Sex, aber
mit Anfang zwanzig keine Ahnung von Politik und/oder Wirtschaft“ haben,
dass „wir“ „uns zunehmend eine psychisch auffällige und stark labile
Gesellschaft heran[züchten]“ ist das schon starker Tobak. Geht es dann
noch um „Poposex mit Homos und Schwänze lutschen“ will man eigentlich
gar nicht weiterlesen und ist ganz froh, wenn solche Texte wieder
gelöscht werden (http://hallespektrum.de/nachrichten/politik/mit-13-sex-mit-20-keine-ahnung-von-politik-kritik-an-cdu-aeusserungen/91797/).
Doch erstens vergisst das Internet nicht und zweitens ändert das
Löschen keine Ansichten, viel eher als Einsicht darf man annehmen, dass
weiterer Schaden abgewendet werden soll – wegducken nennt man das.
Solche Äußerungen eines halleschen CDU-Mitgliedes finden wir
unerträglich und indiskutabel. Der CDU wünscht man solche Mitglieder
nicht, zumal ja einige nicht nur durch Homophobie und Arroganz gegenüber
Kindern und Jugendlichen auffallen, sondern in der Vergangenheit z.B.
auch mal durch die Nähe zu rechten Burschenschaften in Halle (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2010%2F05%2F17%2Fa0127).
Aber
auch andere Mitglieder können in sozialen Netzwerken mal aus sich
rausgehen, wie die Linksjugend Magdeburg zu berichten weiß. Ein CDU-Stadtrat
auf „Abwegen“, oder besser gesagt, mit dem Wunsch nach einem
„politische[n] Gericht“ für „kuschelig-kommunistische[…] Betreiber“ (ja,
auch wir wissen nicht, was genau das sein soll, haben aber in etwa
eine Vorstellung, was der gute Mann meint) (http://linke-jugend-md.blogspot.de/2014/04/stadtrat-hoffmann-cdu-mochte-gerne.html).
All
das macht Aussagen der CDU-Spitze unglaubwürdig, dass die „Ränder“ der
Gesellschaft das Problem unserer Zeit sind. Menschenhass, krude
Weltsichten – wie Therapierbarkeit von Homosexualität – die Beschimpfung
von Andersdenkenden, dass alles sind Dinge, die in der „Mitte der
Gesellschaft“ tief verwurzelt sind. Frank Rösler von der Linksjguend ['solid] Halle meint:"Deshalb sind linke, emanzipatorische
Projekte notwendig, um die Gesellschaft aufzuklären und zu verändern.
Die Würde und Akzeptanz aller Menschen steht im Mittelpunkt unserer
Politik, das sollte auch bei der CDU so sein."
Montag, 31. März 2014
Gegen die Vision der "marktkonformen Hochschule"!
Nun ist die Katze aus dem Sack. Das
"Hochschulstrukturkonzept" der Landesregierung wurde
veröffentlicht. Die Bekanntmachungen des Wirtschafts- und
Wissenschaftsministers Möllring
machen endgültig deutlich, dass er
bei der Veröffentlichung des mysteriösen Arbeitspapiers letztes
Jahr wohl nicht die Wahrheit gesagt hat. Entgegen seiner damaligen
Ausführungen wird deutlich, dass es direkt aus seiner Feder
gestammt haben muss, zu ähnlich sind die darin enthaltenen Pläne.
Wenn es nach dem Kürzungsminister Möllring geht, sollen ganze
Fakultäten und Institute geschlossen werden, bestimmte
Studiengänge wird es in Sachsen-Anhalt demnach gar nicht mehr
geben.
Die Aussagen des Ministers und der Geist des Papiers lassen die Vision der "marktkonformen Hochschule" erahnen, die sich einige Akteure in der Landesregierung intensiv wünschen. Magdeburg ist dafür ein gutes Beispiel: an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg sollen die Humanwissenschaften den Ingenieurwissenschaften geopfert werden, das geisteswissenschaftliche Fächerspektrum reduziert werden, dass der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften gestärkt werden. Dies würde 3000 Studienplätze betreffen. Dazu erklärt Dirk Gernhardt vom LandessprecherInnenrat der Linksjugend [‘solid] Sachsen- Anhalt: „Hier werden Wissenschaftszweige gegeneinander ausgespielt und Wissenschaft in "nützlich" und "weniger nützlich" eingeteilt. Das ist eine Vorstellung, die genau den ökonomischen "Visionen" und Ideen der Landesregierung entspricht – „zukunftsfähigen Fachbereiche“ ist der Euphemismus der dafür verwendet wird. Wir lehnen dieses durch und durch kapitalistische Denken ab, alle sollten die Möglichkeit haben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie wollen. Das schließt natürlich auch die freie Wahl des Studienplatzes ein, ohne Druck von einer Landesregierung, die nur bestimmte Studiengänge als förderungswürdig betrachten.“
So ist auch die Überlegung der CDU-SPD-Regierung über die Abschaffung der Lehramtsausbildung für Sport und Geografie in Halle, die nach Leipzig verlagert werden soll, ein negatives Paradebeispiel dieses Denkens. Das würde nämlich bedeuten, dass es die entsprechenden Lehrämter in Sachsen-Anhalt nicht mehr geben wird. Ein Land, das in Zukunft scheinbar keine Lehrerinnen und Lehrer mehr braucht, kann aber sicherlich auch auf eine vernünftige Lehrkraftausbildung im Bereich Psychologie oder im Bereich anderer Fächer verzichten. Dazu Dirk Gernhardt weiter: „Letztlich verspricht sich die Landesregierung Einsparungen im Hochschulbereich, erhalten wird sie aber nur eine unattraktive und monolithische Wissenschaftslandschaft und weniger junge Menschen, die gerne in Sachsen-Anhalt leben wollen. Das führt auch sämtliche Imagekampagnen der letzten Jahre ad absurdum, denn wenn Studieninteressenten Sachsen-Anhalt bei ihrer Studienplatzwahl bereits heraus selektieren, weil sie zu Recht irritiert sind von den immer neuen Hiobsbotschaften, kann man sich die zahlreichen Kampagnen, die "junge Fachkräfte" ins Land locken sollen, auch komplett schenken. Das wäre doch mal eine sinnvolle Einsparung."
Nun heißt es, wie schon im letzten Jahr, der Landesregierung heiße Monate zu bescheren und mit einer großen Protestwelle auf sie einzuwirken, damit diese katastrophale Zerstörungspolitik endlich ein Ende hat.
Samstag, 29. März 2014
Veranstaltungsreihe "Gentechnik in der Landwirtschaft - (K)eine Lösung für den Welthunger?"
Agrogentechnik im Spannungsfeld des Freihandelsabkommens (TTIP)
Zwischen der Europäischen Union
und den USA wird derzeit ein Freihandelsabkommen verhandelt, das Transatlantic
Trade und Investment Partner-ship (TTIP). Die EU-Kommission versucht dabei die
„Handelshemmnisse“ zu beseitigen beziehungs-weise zu reduzieren. Laut der
Vertragspartner ist es das Ziel, durch den Freihandel Vorteile bei der
Güterverteilung und eine Steigerung des Außen-handels zu erreichen. Die
Verhandlungen zum EU-USA – Freihandelsabkommen haben im Juni 2013 begonnen und
sollen voraussichtlich 2016 abge-schlossen werden. Eine Reihe von Aspekten
dieses Abkommens werden allerdings momentan sehr kontrovers in der
Öffentlichkeit diskutiert. Dabei bestehen beispielsweise Bedenken, dass das
Abkommen zur Absenkung des europäischen Schutzniveaus für die Verbraucherinnen
und Verbraucher führen könnte. Europa könnte u.a. gezwungen sein, gentechnisch
veränderte Nahrungsmittel stärker als bisher zu akzeptieren.
Dies gibt uns Anlass das nicht
neue, aber nach wie vor brisante Thema der Agrogentechnik in den Blick zu
nehmen. Unsere viertägige Veranstaltungs-reihe soll die Bedenken der
Verbraucher aufgreifen und zur Aufklärung und Information beitragen.
1.
Wer?
Wie? Was? AGROGENTECHNIK
Vortrag von Dr. Helmut Bäumlein
(Biologe)
Wann? Donnerstag, 10.04.2014 um
18 Uhr
Wo? Melanchthonianum
Das Leibniz-Institut für
Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, kurz IPK, ist eine international
anerkannte Forschungseinrichtung, an der sowohl an grundlegenden, als auch
anwendungs-orientierten Themen gearbeitet wird. Das Hauptaugenmerk liegt
hierbei auf der Kulturpflanze. Dr. Helmut Bäumlein, Leiter der Arbeitsgruppe
„Genregulation“ am IPK Gatersleben, erklärt im Rahmen unserer Veranstaltung was
man unter „grüner“ Gentechnik versteht, wie man genetisch veränderte Organismen
herstellt und welche Chancen die Agrogentechnik aus wissenschaftlicher Sicht
bieten.
https://www.facebook.com/events/267628343404963
https://www.facebook.com/events/267628343404963
2.
Gentechnik
in der Landwirtschaft - (K)eine Lösung für den Welthunger?
Podiumsdiskussion mit: Dr. Petra
Sitte (MdB), Dr. Kirsten Tackmann (MdB), Birgit Peuker (Soziologin), Dr. Frank
Siegemund (Biologe), Dr. Dierk Scheel (Biologe)
Wann? Dienstag, 15.04.2014 um 18
Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Es ist das wichtigste Argument
der Gentechnik-Industrie: Gentechnisch veränderte Pflanzen helfen, das
Hungerproblem in der Welt zu bekämpfen. In Brasilien wird der Genmais 1507
schon länger gepflanzt. Doch Recherchen von report München in Brasilien zeigen:
Statt mehr Ertrag und weniger Pestizideinsatz erlitten Bauern Umsatzeinbrüche
und müssen zudem mehr Spritzmittel einsetzen. Genau dieser Genmais soll jetzt
auch in der EU angebaut werden. Und dies ist nur ein Vorgeschmack dessen, was
durch die Lockerung der Umweltstandard durch den Beschluss des
Freihandelsabkommens (TTIP) noch Folgen kann. Dies gibt uns Anlass sich mit den
Argumenten von Gentechnik-Befürwortern, aber auch Gentechnik- Gegnern in einer
Podiums-diskussion kritisch auseinanderzusetzen. Zur Diskussion haben wir Dr.
Petra Sitte (ehemalige forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE),
Kirsten Tackmann (agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Birgit
Peuker (Soziologin), sowie Dr. Frank Siegemund (Biologe) und Dr. Dierk Scheel
(Biologe) eingeladen.
https://www.facebook.com/events/1426880750894023
https://www.facebook.com/events/1426880750894023
3.
Macht
macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Vortrag von Jörg Bergstedt
(Autor)
Wann? Donnerstag, 17.04.2014 um
18 Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Herrschaft bedeutet die
Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die
negativen Folgen erleiden müssen. Umwelt-zerstörung basiert regelmäßig auf
diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach
Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder
Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte
nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur
zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder stillgehalten werden.
Wer Umwelt dauer-haft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Über
dieses spannende Thema referiert der Autor Jörg Bergstedt.
https://www.facebook.com/events/271476256363166
https://www.facebook.com/events/271476256363166
4.
„Monsanto
- Mit Gift und Genen“
Filmabend mit anschließender
Diskussion mit Jutta Sundermann (Attac)
Wann? Mittwoch, 23.04.2014 um 18
Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz
Genetisch veränderte Lebensmittel
sind sicher. Das sagen die Hersteller-Firmen. Marie-Monique Robins brillante
Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto untersucht, wie die »wissenschaftlichen
Beweise« für diese Behauptung zu Stande kommen. Sie findet heraus, dass
Gen-Manipulierer auch Forschungsergebnisse manipulieren. Gegenstimmen bringt
Monsanto systematisch zum Verstummen. Robins Film enthüllt die Einflussnahme
des Konzerns auf Politik und Kontrollbehörden bei seinem weltumspannenden Griff
nach der Macht über unser Essen.
https://www.facebook.com/events/230589937141481
https://www.facebook.com/events/230589937141481
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