Dienstag, 8. April 2014

CDU-Mitglieder auf Abwegen!?

Oft wird von VertreterInnen der CDU vor den „Rändern“ der Gesellschaft gewarnt. So genannte „Linksextremisten“ bedrohen die Ordnung in Deutschland, das ist der Grundtenor. Sehr schön war das erst vor ein paar Tagen im Landtag zu verfolgen, als sich Herr Schröder, der Fraktionsvorsitzende der CDU, versuchte eine längst vergangen geglaubte „Rote-Socken“-Kampagne wiederzubeleben. Birke Bull hat ihm die entsprechende Antwort gegeben: „Das Argument zählt, nicht Verunglimpfungen.“ Hier kann ihre Rede angesehen werden: http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/index.php?id=videoservice&agendaitem_id=1766&speech_id=7406
Auf der anderen Seite scheint die eilfertige CDU bei ihrer Suche nach den schlimmen Rändern immer wieder gern zu übersehen, dass Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, kurz jede Art von Menschenhass und ähnliches sehr wohl Probleme der hochgelobten „Mitte der Gesellschaft“ sind. 
Dirk Gernhardt von der Linksjugend Halle dazu: "In Online-Netzwerken schleicht sich inzwischen als Gegenbewegung die Vokabel des „Mitte-Extremisten“ ein um die Augen zu öffnen für die Problematik des lächerlichen Extremismus-Begriffs. Die Probleme löst das freilich nicht, solange Mitglieder der CDU in Homo-Heiler-Vereinen (Gründungs-)Mitglieder sind oder in deren Kuratorien sitzen, wie der Skandal um den LEO e.V. jüngst gezeigt hat (http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/-homo-heiler-verband-will-leo-e-v-ausschliessen,20641266,26028838.html) und daran nur wenig problematisch finden."
Es gibt immer wieder Mitglieder der CDU die zeigen, dass sie ein „ambivalentes“ Verhältnis zu Lebenswegen haben, die ihnen nicht passen. Wenn ein Mitglied sich massiv Homophob äußert und Kindern und Jugendlichen unterstellt, dass sie „mit dreizehn das erste Mal Sex, aber mit Anfang zwanzig keine Ahnung von Politik und/oder Wirtschaft“ haben, dass „wir“ „uns zunehmend eine psychisch auffällige und stark labile Gesellschaft heran[züchten]“ ist das schon starker Tobak. Geht es dann noch um „Poposex mit Homos und Schwänze lutschen“ will man eigentlich gar nicht weiterlesen und ist ganz froh, wenn solche Texte wieder gelöscht werden (http://hallespektrum.de/nachrichten/politik/mit-13-sex-mit-20-keine-ahnung-von-politik-kritik-an-cdu-aeusserungen/91797/). Doch erstens vergisst das Internet nicht und zweitens ändert das Löschen keine Ansichten, viel eher als Einsicht darf man annehmen, dass weiterer Schaden abgewendet werden soll – wegducken nennt man das. Solche Äußerungen eines halleschen CDU-Mitgliedes finden wir unerträglich und indiskutabel. Der CDU wünscht man solche Mitglieder nicht, zumal ja einige nicht nur durch Homophobie und Arroganz gegenüber Kindern und Jugendlichen auffallen, sondern in der Vergangenheit z.B. auch mal durch die Nähe zu rechten Burschenschaften in Halle (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2010%2F05%2F17%2Fa0127). 
Aber auch andere Mitglieder können in sozialen Netzwerken mal aus sich rausgehen, wie die Linksjugend Magdeburg zu berichten weiß. Ein CDU-Stadtrat auf „Abwegen“, oder besser gesagt, mit dem Wunsch nach einem „politische[n] Gericht“ für „kuschelig-kommunistische[…] Betreiber“ (ja, auch wir wissen nicht, was genau das sein soll, haben aber in etwa eine Vorstellung, was der gute Mann meint) (http://linke-jugend-md.blogspot.de/2014/04/stadtrat-hoffmann-cdu-mochte-gerne.html).
All das macht Aussagen der CDU-Spitze unglaubwürdig, dass die „Ränder“ der Gesellschaft das  Problem unserer Zeit sind. Menschenhass, krude Weltsichten – wie Therapierbarkeit von Homosexualität – die Beschimpfung von Andersdenkenden, dass alles sind Dinge, die in der „Mitte der Gesellschaft“ tief verwurzelt sind. Frank Rösler von der Linksjguend ['solid] Halle meint:"Deshalb sind linke, emanzipatorische Projekte notwendig, um die Gesellschaft aufzuklären und zu verändern. Die Würde und Akzeptanz aller Menschen steht im Mittelpunkt unserer Politik, das sollte auch bei der CDU so sein."

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