Oft wird von VertreterInnen
der CDU vor den „Rändern“ der Gesellschaft gewarnt. So genannte
„Linksextremisten“ bedrohen die Ordnung in Deutschland, das ist der
Grundtenor. Sehr schön war das erst vor ein paar Tagen im Landtag zu
verfolgen, als sich Herr Schröder, der Fraktionsvorsitzende der CDU,
versuchte eine längst vergangen geglaubte „Rote-Socken“-Kampagne
wiederzubeleben. Birke Bull hat ihm die entsprechende Antwort gegeben:
„Das Argument zählt, nicht Verunglimpfungen.“ Hier kann ihre Rede
angesehen werden: http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/index.php?id
Auf
der anderen Seite scheint die eilfertige CDU bei ihrer Suche nach den
schlimmen Rändern immer wieder gern zu übersehen, dass Rassismus,
Diskriminierung, Homophobie, kurz jede Art von Menschenhass und
ähnliches sehr wohl Probleme der hochgelobten „Mitte der Gesellschaft“
sind.
Dirk Gernhardt von der Linksjugend Halle dazu: "In
Online-Netzwerken schleicht sich inzwischen als Gegenbewegung die
Vokabel des „Mitte-Extremisten“ ein um die Augen zu öffnen für die
Problematik des lächerlichen Extremismus-Begriffs. Die Probleme löst das
freilich nicht, solange Mitglieder der CDU in Homo-Heiler-Vereinen
(Gründungs-)Mitglieder sind oder in deren Kuratorien sitzen, wie der
Skandal um den LEO e.V. jüngst gezeigt hat (http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/-homo-heiler-verband-will-leo-e-v-ausschliessen,20641266,26028838.html) und daran nur wenig problematisch finden."
Es
gibt immer wieder Mitglieder der CDU die zeigen, dass sie ein
„ambivalentes“ Verhältnis zu Lebenswegen haben, die ihnen nicht passen.
Wenn ein Mitglied sich massiv Homophob äußert und Kindern und
Jugendlichen unterstellt, dass sie „mit dreizehn das erste Mal Sex, aber
mit Anfang zwanzig keine Ahnung von Politik und/oder Wirtschaft“ haben,
dass „wir“ „uns zunehmend eine psychisch auffällige und stark labile
Gesellschaft heran[züchten]“ ist das schon starker Tobak. Geht es dann
noch um „Poposex mit Homos und Schwänze lutschen“ will man eigentlich
gar nicht weiterlesen und ist ganz froh, wenn solche Texte wieder
gelöscht werden (http://hallespektrum.de/nachrichten/politik/mit-13-sex-mit-20-keine-ahnung-von-politik-kritik-an-cdu-aeusserungen/91797/).
Doch erstens vergisst das Internet nicht und zweitens ändert das
Löschen keine Ansichten, viel eher als Einsicht darf man annehmen, dass
weiterer Schaden abgewendet werden soll – wegducken nennt man das.
Solche Äußerungen eines halleschen CDU-Mitgliedes finden wir
unerträglich und indiskutabel. Der CDU wünscht man solche Mitglieder
nicht, zumal ja einige nicht nur durch Homophobie und Arroganz gegenüber
Kindern und Jugendlichen auffallen, sondern in der Vergangenheit z.B.
auch mal durch die Nähe zu rechten Burschenschaften in Halle (http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2010%2F05%2F17%2Fa0127).
Aber
auch andere Mitglieder können in sozialen Netzwerken mal aus sich
rausgehen, wie die Linksjugend Magdeburg zu berichten weiß. Ein CDU-Stadtrat
auf „Abwegen“, oder besser gesagt, mit dem Wunsch nach einem
„politische[n] Gericht“ für „kuschelig-kommunistische[…] Betreiber“ (ja,
auch wir wissen nicht, was genau das sein soll, haben aber in etwa
eine Vorstellung, was der gute Mann meint) (http://linke-jugend-md.blogspot.de/2014/04/stadtrat-hoffmann-cdu-mochte-gerne.html).
All
das macht Aussagen der CDU-Spitze unglaubwürdig, dass die „Ränder“ der
Gesellschaft das Problem unserer Zeit sind. Menschenhass, krude
Weltsichten – wie Therapierbarkeit von Homosexualität – die Beschimpfung
von Andersdenkenden, dass alles sind Dinge, die in der „Mitte der
Gesellschaft“ tief verwurzelt sind. Frank Rösler von der Linksjguend ['solid] Halle meint:"Deshalb sind linke, emanzipatorische
Projekte notwendig, um die Gesellschaft aufzuklären und zu verändern.
Die Würde und Akzeptanz aller Menschen steht im Mittelpunkt unserer
Politik, das sollte auch bei der CDU so sein."
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