Bei der Veranstaltung gegen die sogenannte Deutschlandfahrt der rechtsradikalen
NPD führte das Vorgehen der Magdeburger Hundertschaft der Polizei in Halle zu
zwei Schwerverletzten.
Am vergangen Dienstag wurde der Auftritt bundesweiter NPD-Funktionäre durch mehr als
500 Menschen in Halle blockiert. In Sicht- und Hörweite machten die Anwesenden ihren
Unmut gegen die nationalistischen, rassistischen und gewaltverherrlichenden Aussagen
der NPD deutlich.
„Der aus unserer Sicht auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der Polizei erfolgreiche
Tag, hatte diesbezüglich leider einen bitterbösen Beigeschmack“, sagt der
Pressesprecher der Initiative Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage Florian
Weineck. Bevor der Propaganda-LKW der NPD die Stadtgrenzen Halles überschritten
hatte, kam es an der Zufahrt zum Kundegebungsort Ulrichskirche zu gewalttätigen
Ausschreitungen von Seiten der Polizei gegenüber Gegendemonstrant_innen. Als sechs
gewaltbereite Neonazis den NPD-LKW erwartend die NPD-Gegner_innen provozierten,
gingen die eingesetzten Polizeibeamten unverhältnismäßig hart gegen die
Protestierenden vor. Ein junger Mann musste daraufhin ambulant im Krankenhaus
behandelt werden, ein weiterer wurde noch in der Nacht wegen den ihm zugefügten
schweren inneren Verletzungen notoperiert. „Die für ihre exzessiven Gewaltausbrüche
bekannte Magdeburger Bereitschaftspolizei hat dort nicht mehr das Gewaltmonopol des
Staates durchgesetzt, sondern unter Anwendung unverhältnismäßiger Gewalt die
dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit der Betroffenen zumindest
billigend in Kauf genommen“, so Weineck. Die Anmelderin der Veranstaltung hat
Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gestellt.
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