Montag, 10. September 2012

Gekommen um zu bleiben – Solidarität mit den Streikenden von S-Direkt


Solidarität muss praktisch werden! Daher beschlossen wir vor unserem Plenum  praktisch aktiv zu werden und besuchten die Streikposten des S-Direkt Callcenter, um Kaffee vorbeizubringen und direkt mit den Streikenden ins Gespräch zu kommen.
In dem Konflikt geht es um die Löhne der rund 900 Beschäftigten von S-Direkt, einem Callcenter der Sparkassen, das alle Sparkassenkunden in Ostdeutschland bedient. Verdi fordert 8,50 Euro Stundenlohn sofort und weitere Steigerungen bis auf neun Euro für die überwiegend in Halle an der Saale konzentrierte Belegschaft.
Das Brutto-Vollzeitgehalt eines Callcenter-Agenten bei S-Direkt beträgt seit 15 Jahren unverändert 1.280 


Euro. Dies entspricht einem Stundenlohn von 7,38 Euro. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Unternehmen, welches sich so um sein Image sorgt, wie die Sparkassen-Finanzgruppe, seinen Angestellten ein Gehalt bezahlt, welches nicht einmal zum Leben reicht.
Daher sind die Angestellten seit 60 Tagen bereits im Streik, das ist der längste Streik in einem Callcenter in der Geschichte der Bundesrepublik. Und ein Ende ist nicht unbedingt absehbar, wie uns einer der Streikposten erzählte. Mindestens drei Wochen wird man noch weiter streiken, denn so lange ist zumindest S-Direkt-Geschäftsführer Thomas Henkel erstmal im Urlaub. Aber die Stimmung unter den Streikenden ist weiterhin gut, wie wir uns heute überzeugen konnten. Der Streik hat zu einer großen Solidarisierung unter den Angestellten beigetragen. „Wir kannten die Leute aus den anderen Abteilungen gar nicht, jetzt sind wir zumindest schon beim Du.“ wird bei unserem Besuch gescherzt. Den ganzen Tag sind die Angestellten von S-Direkt auf den Beinen, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen, über ihren Arbeitskampf zu informieren und Unterschriften für eine Solidaritätskampagne zu sammeln. In den letzten Tagen sind dabei schon über 800 Unterschriften zusammen gekommen, auch während unseres Besuchs blieben immer wieder Menschen stehen, um zu unterschreiben und ihre Sympathie mit dem Anliegen des Mindestlohns zu bekunden.

Wir unterstützen die Forderung eines Mindestlohns von zunächst 8,50 Euro für die Angestellten und zeigen uns auch weiterhin solidarisch mit den Streikenden. Den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg für ihren Streik. Nur so können faire Löhne und letztlich auch ein Mindestlohn erkämpft werden! 

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