Wie
Hallespektrum am 27. Januar berichtete, werden die Planungen für den Umbau des
oberen Böllberger Weges immer konkreter. Eine Vorzugsvariante, die die HAVAG
und die Stadt ausgearbeitet haben, stellt dabei den Bestand mehrerer Gebäude
zur Disposition, unter anderem das Künstlerhaus 188, das in kommunalem Besitz
ist. Dirk Gernhardt von der Linksjugend [‘solid] Halle erklärt dazu: „Der
Ausbau des ÖPNV ist eine wichtige Angelegenheit für Halle. Wir unterstützen
Bestrebungen, die für die Verlagerung des Individualverkehrs auf Straßenbahnen
und Busse sorgt. Dem dürfen aber keine kulturellen Bauten zum Opfer fallen.“
Die
Planungen der Stadt sehen eine Erweiterung des Verkehrsraumes vor, dem das
Künstlerhaus weichen soll, da die Gebäude der anderen Straßenseite – weil sie
sich in Privathand befinden – nicht abgerissen werden können (http://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/ausbau-boellberger-weg-mehrere-haeuser-sollen-abgerissen-werden/29140/).
An der Nachricht verwundert insbesondere, dass der Kulturausschuss, der sich
mit um das Objekt kümmert, bis jetzt keine Information zu einem möglichen Abriss
bekommen hat, sondern nur, dass die Finanzierung noch zwei Jahre lang
steht. Deshalb sollte sich der
Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt Herr Stäglin schnell zu der
Thematik äußern, bevor eine Eigendynamik entsteht, die niemand in der Stadt
haben möchte.
„Das
Künstlerhaus 188 ist ein Treffpunkt für Kunstschaffende und –interessierte, für
Menschen, die alternative Projekte umsetzen und multikulturelle Veranstaltungen
stattfinden lassen wollen. Das Angebot an solchen Räumlichkeiten hat in Halle
in den letzten Jahren immer mehr abgenommen, jetzt noch an eine der letzten
Räumlichkeiten dieser Art Hand anzulegen, lehnen wir ab“ sagt Dirk Gernhardt
weiter.
Warum eine
vormals geprüfte Arkadenversion nun scheinbar nicht weiter verfolgt wird,
erschließt sich derzeit nicht. „Wir fordern die Stadt auf, dies Pläne zu
überdenken und so zu verändern, dass das Künstlerhaus erhalten werden kann. Der
Abriss – sollte er kommen –schadet der kulturellen Vielfallt der Stadt. Das
Milieu, das im Umfeld des Hauses aktiv ist, ist wichtiger Bestandteil des
städtischen Lebens, seinen preiswerten Aktions- und Rückzugsraum zu zerstören,
steht der Stadt nicht gut zu Gesicht“ so Dirk Gernhardt.
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