Naziaufmarsch in Magdeburg stoppen!
Wie jedes Jahr mobilisiert die Nazi-"Initiative gegen das Vergessen" nach Magdeburg, um die Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 propagandistisch und agitatorisch zu instrumentalisieren. Dabei ist immer wieder bemerkenswert, wie der historische Kontext der Bombenangriffe, die am Ende eines von Nazideutschland entfachten monströsen Weltkrieges mit Millionen von Toten standen, ausgeblendet wird. Das hat natürlich Methode und ist alles andere als unbewusste Geschichtsvergessenheit.
Das Magdeburger Bündnis gegen Rechts veranstaltet nun bereits zum vierten Mal in Folge die "Meile der Demokratie". Die Meile ist ein Konglomerat aus zahlreichen Info-Ständen, Buden und Bühnen, die den Breiten Weg "belagern", so dass die Nazis diese zentrale Magistrale nicht entlang marschieren können. Leider nehmen die dann einfach die Parallelstraße Otto-von-Guericke, die nicht minder zentrumsnah ist. Seit 13 Jahren können die Braunen weitestgehend ungehindert durch die Innenstadt laufen.
Wir sehen die Gefahr, dass Magdeburg "das neue Dresden" der europäischen Nazis werden könnte. Die Zahlen in Dresden sind seit Jahren rückläufig, während die Anzahl der GegendemonstrantInnen kontinuierlich wächst. 2012 werden vermutlich mehr als 20.000 Menschen erneut, zum dritten Mal in Folge, den Naziaufmarsch in Dresden blockieren.
Die Bedingungen in Magdeburg sind hingegen ganz andere. Einen gemeinsamen Konsens aller sonst wie orientierten AntifaschistInnen gegen den Naziaufmarsch gibt es kaum. Die Meile bleibt die Meile, sie wird nicht beweglich sein, so wie noch in diesem Jahr angekündigt. Sie wird weiterhin das sein, was sie seit drei Jahren ist: ein buntes Straßenfest, das gute Laune macht, viele Leute in die Innenstadt mobilisiert und auf ihre Weise wichtig ist, aber das Problem des Naziaufmarschs nicht zu lösen vermag. In ihrem Aufruf ist die Rede davon, sich "den Nazis entgegenzustellen" oder "ein Zeichen zu setzen". Ja, die Meile ist ein gutes und wichtiges Zeichen. Die Meile stellt sich den Nazis aber nicht entgegen, sie findet parallel statt, während sie eine Straße weiter, außerhalb von Hör- und Sichtweite, marschieren und ihre Propaganda verbreiten - sozusagen "optimale Bedingungen" für Faschisten. Die Gefahr, dass es von Jahr zu Jahr immer mehr Nazis werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Viele Städte, auch Dresden kommt das noch bekannt vor, haben diese Erfahrung gemacht: wenn man sie gewähren lässt, kommen sie wieder - und das gerne. Dazu darf es aber nicht kommen! "Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.“ heißt es im Aktionskonsens von "Dresden Nazifrei". Dem schließen wir uns an, das sollte auch für Magdeburg gelten.
Wir beteiligen uns sowohl an der Meile als auch an kreativen und vor allem friedlichen Protestformen des zivilen Ungehorsams. Wir rufen hiermit alle AktivistInnen der Linksjugend ['solid], des SDS und der Partei DIE LINKE sowie alle SympathisantInnen dazu auf, am 14. Januar nach Magdeburg zu kommen! Magdeburg Nazifrei!
[Linksjugend ['solid] Magdeburg]
[SDS.Die Linke Magdeburg]
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Weitere Infos unter: http://linke-jugend-md.blogspot.com/2012/01/letzte-infos-zum-14-januar.html
- Treffpunkt: 09.45 Uhr am Info-Stand der Linksjugend ['solid] auf dem Breiten Weg. Der Genaue Ort des Standes wird noch bekannt gegeben. Weitere Infos kommen auch regelmäßig rein, stay tuned!
- Ihr braucht Mitfahrgelegenheiten, Schlafplätze und/oder weitere Infos? Meldet euch bei uns -> linke.jugend.md@gmail.com oder 0163-7057294
- Plakate können bei uns abgeholt werden, meldet euch!
http://linke-jugend-md.blogspot.com/2012/01/letzte-infos-zum-14-januar.html
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