Wie jedes Jahr findet Ende August das größte Volksfest in Halle statt. Das Laternenfest ist seit vielen Jahren ein Fest für Jung und Alt. Drei Tage lang kann man das hoffentlich schöne Wetter und gute Musik genießen. Während überwiegend ganz normale Hallesche Firmen das lokale Event fördern, darf sich auch ein „Arbeitgeber“ präsentieren, der weder lokal angebunden noch mit anderen Firmen vergleichbar ist: Die Bundeswehr.
Die Bundeswehr verköstigt auf dem Laternenfest die Besucher und zeigt sich betont familienfreundlich, während sie zeitgleich in Afghanistan und anderswo Krieg führt. Seit Anfang des Jahres sind allein am Hindukusch über 1462 Menschen ums Leben gekommen. Der Einsatz ist in der Bevölkerung sehr umstritten und eine Mehrheit ist für den sofortigen Abzug der Deutschen Soldaten. Dennoch hat die Akzeptanz dieses Kriegseinsatzes für die Bundesregierung und die Streitkräfte einen hohen Stellenwert, so dass sogar Familienfeste missbraucht werden, um das Bild der Armee und ihrer Einsätze in der Bevölkerung zu verbessern.
Insbesondere die Selbstinszenierung als „normaler“ Arbeitgeber und die Werbung interessierter Jugendlicher ist hier ausdrücklich Bestandteil des Auftretens der Bundeswehr bei öffentlichen Veranstaltungen. Mit dem Ende der Wehrpflicht und der Umstrukturierung der Bundeswehr wird dabei die Anwerbung junger Menschen immer wichtiger. Gerade in den neuen Bundesländern mit einer hohen Arbeitslosenquote nutzt die Bundeswehr Perspektivlosigkeit, um sich als attraktive Alternative zu Hartz IV oder Wegzug profilieren.
Doch verschweigt sie, dass ihre „attraktiven“ Alternativen darin bestehen, Krieg zu führen, in anderen Ländern Leben zu nehmen und zu verlieren. Die Bundeswehr kann man deshalb nicht mit anderen Arbeitgebern vergleichen, sie sollte sich auch nicht so präsentieren dürfen!
Wir, die Linksjugend[’solid] Halle, fordern: Keine Bundeswehr auf dem Laternenfest! Ein Familienfest sollte ohne Bundeswehr auskommen und nicht der Ort sein, wo unter dem Deckmantel der Familienfreundlichkeit Werbung fürs Sterben gemacht wird!
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