Dienstag, 29. Januar 2013

Gefahr für das Künstlerhaus 188?



Wie Hallespektrum am 27. Januar berichtete, werden die Planungen für den Umbau des oberen Böllberger Weges immer konkreter. Eine Vorzugsvariante, die die HAVAG und die Stadt ausgearbeitet haben, stellt dabei den Bestand mehrerer Gebäude zur Disposition, unter anderem das Künstlerhaus 188, das in kommunalem Besitz ist. Dirk Gernhardt von der Linksjugend [‘solid] Halle erklärt dazu: „Der Ausbau des ÖPNV ist eine wichtige Angelegenheit für Halle. Wir unterstützen Bestrebungen, die für die Verlagerung des Individualverkehrs auf Straßenbahnen und Busse sorgt. Dem dürfen aber keine kulturellen Bauten zum Opfer fallen.“ 

Die Planungen der Stadt sehen eine Erweiterung des Verkehrsraumes vor, dem das Künstlerhaus weichen soll, da die Gebäude der anderen Straßenseite – weil sie sich in Privathand befinden – nicht abgerissen werden können (http://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/ausbau-boellberger-weg-mehrere-haeuser-sollen-abgerissen-werden/29140/). An der Nachricht verwundert insbesondere, dass der Kulturausschuss, der sich mit um das Objekt kümmert, bis jetzt keine Information zu einem möglichen Abriss bekommen hat, sondern nur, dass die Finanzierung noch zwei Jahre lang steht.  Deshalb sollte sich der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt Herr Stäglin schnell zu der Thematik äußern, bevor eine Eigendynamik entsteht, die niemand in der Stadt haben möchte.

„Das Künstlerhaus 188 ist ein Treffpunkt für Kunstschaffende und –interessierte, für Menschen, die alternative Projekte umsetzen und multikulturelle Veranstaltungen stattfinden lassen wollen. Das Angebot an solchen Räumlichkeiten hat in Halle in den letzten Jahren immer mehr abgenommen, jetzt noch an eine der letzten Räumlichkeiten dieser Art Hand anzulegen, lehnen wir ab“ sagt Dirk Gernhardt weiter. 

Warum eine vormals geprüfte Arkadenversion nun scheinbar nicht weiter verfolgt wird, erschließt sich derzeit nicht. „Wir fordern die Stadt auf, dies Pläne zu überdenken und so zu verändern, dass das Künstlerhaus erhalten werden kann. Der Abriss – sollte er kommen –schadet der kulturellen Vielfallt der Stadt. Das Milieu, das im Umfeld des Hauses aktiv ist, ist wichtiger Bestandteil des städtischen Lebens, seinen preiswerten Aktions- und Rückzugsraum zu zerstören, steht der Stadt nicht gut zu Gesicht“ so Dirk Gernhardt.


Die Linksjugend [‘solid] Halle wird den weiteren Verlauf der Debatte kritisch verfolgen und alles dafür tun sozio-kulturelle Freiräume zu erhalten.

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